Johann Caspar Hirschely (1695-1743)

PAAR STILLLEBEN

ca. 1740
Öl auf Eichen- und Fichtenholz, 15,5x22 cm. Blumen in einer Glasvase auf der Tischplatte. Das typische Schema, die Art der Zusammenstellung des Bouquets, aber auch die Behandlung der Glasvase sind allesamt unverkennbare Spuren späterer Arbeiten aus den 1740er Jahren. Der überwiegend dunkle Hintergrund und die Darstellung von Blumen, die nicht mehr ein Versuch einer botanischen Darstellung ist, sondern ein Ornament, eine bunte Abkürzung von Träumen und verlorenen Hoffnungen. Erahnte Schönheit in das schwache Licht reflektiert von einzelnen Blumen wie von farbigen Edelsteinen. Dies sind typische Charakteristiken des Schaffens dieser Periode, die nicht nur den Verlust vieler sozialer und politischer Hoffnungen ihrer Zeit widerspiegelt, sondern auch das schmerzhafte persönliche Leben. Wahrscheinlich wurden die Stücke eigenständig geschaffen und erst von einem Sammler zusammengestellt, der sie vielleicht auf dem freien Markt gekauft hat. Dies wird durch den Unterschied im Material der Unterlage sowie in den verwendeten Vasen belegt. Eines der Bilder trägt links auf der Tischplatte lesbare Signatur „Hirschelli“ und Rest der Datierung, vielleicht "1741". Hirschelys seltene Signaturen wurden oft von Lasuren-Farbschicht auf einem bereits fertigen Gemälde ausgeführt und verschwanden in späteren Versuchen, die Bilder zu säubern. Nicht nur die außergewöhnliche Erhaltung, sondern auch das Vorhandensein einer seltenen Unterschrift macht die beiden kleinen Stücke wichtige Objekte von hohem Sammlerwert.