Jindřich Vávra (1928-2001)

OP-ART

1964
Silbergelatine-Fotogramm auf Halbmattpapier, vintage. 14x19 cm. Verso in Bleistift Name des Autors, Titel, Technik und Signatur mit Datum. Als der Künstler Jindřich Vávra (1928–2001) vor fast zwei Jahren tragisch ums Leben kam, wäre sein umfangreiches Werk beinahe auf dem Müll gelandet. Glücklicherweise hat eine Gruppe seiner Schüler einen Teil der Arbeit gerettet und stellt nun sechzehn von Vávras Fotogrammen aus den Jahren 1963–65 in einem gemeinsamen Projekt mit der Galerie Atelier von Josef Sudek aus. Diese Fotogramme wurden im Jahr 1965 in Mánes von Jiří Kolář ausgestellt. Ab Anfang der 1970er Jahre blieben sie jedoch vor der Öffentlichkeit in Vávras Wohnung verborgen. Jetzt haben wir die Möglichkeit, eines der geheimen Kapitel in der Geschichte der tschechischen Fotografie kennenzulernen. Die Fotogrammtechnik, die mit der Chemie der Fotografie arbeitet, aber ohne Kamera auskommt, wird oft aus der fotografischen Familie verdrängt und gerät damit zu Unrecht als unverbindliches Experiment mit Fotopapier am Rande des Interesses. Wie der Fotogrammzyklus von Jindřich Vávra beweist, eignet sich diese Technik perfekt für den Ausdruck zeitloser und räumlicher Strukturen, zu denen sich andere Techniken viel schwieriger entwickelt haben. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Vorführung des Dokumentarfilms „Einblick in das Atelier von Jindřich Vávra“, der kurz vor Vávras Tod entstand. Ausstellungen: Jindřich Vávra: Fotogramme aus den Jahren 1963-1965. Galerie von Benedikt Rejt, Laun, 1968 Jindřich Vávra: Fotogramme aus den 1960er Jahren, Atelier von Josef Sudek in Prag (29. 11. 2002 - 5. 1. 2003) Nur leicht ausgefranste Ecken.